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Bye Bye UKW, Hallo DABplus

Letztmalige Verlängerung der UKW-Konzession um zwei Jahre

 

 

Bern, 25.10.2023 – Radioprogramme können noch bis Ende 2026 über UKW verbreitet werden. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 25. Oktober 2023 beschlossen, die 2024 auslaufenden UKW-Funkkonzessionen um zwei Jahre zu verlängern. Damit erhält die Radiobranche die gewünschte Flexibilität, um den Migrationsprozess vom analogen zum digitalen Radio erfolgreich abzuschliessen.

 

Mit einer Anpassung der Verordnung über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums (VNF) ermöglicht der Bundesrat, dass die bestehenden UKW-Funkkonzessionen über ihr bisheriges Ablaufdatum hinaus bis Ende 2026 gültig bleiben. Die Radioveranstalter können die analoge Radioverbreitung auch früher einstellen; bereits seit 2020 besteht keine Verpflichtung mehr, die Programme via UKW zu verbreiten. Ursprünglich beabsichtigte die Radiobranche, UKW bis spätestens Ende 2024 abzuschalten. Diese letztmalige Verlängerung gibt ihr die Möglichkeit, mit individuellen Lösungen den Migrationsprozess von UKW zu Digitalradio spätestens Ende 2026 erfolgreich abzuschliessen.

 

 

Umstieg auf Digitalradio auf Kurs

 

Die Radionutzung findet bereits heute überwiegend digital (DAB+ und Internet) statt. Im Frühjahr 2023 betrug der Anteil der digitalen Radionutzung 81 Prozent; die UKW-Nutzung hat sich auf 19 Prozent reduziert. Zuhause und bei der Arbeit erfolgt mehr als 80 Prozent der Nutzung über digitale Kanäle, im Auto beträgt der Anteil zwei Drittel. Nur noch 8 Prozent des Publikums hört Radio ausschliesslich über UKW. Auch die EU-Regelung zum DAB+-Standard bei Neuwagen trägt dazu bei, dass die digitale Radionutzung in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird.

SRG schaltet UKW per Ende Jahr ab

 

Wer heute am Radio Nachrichten, Musik, Wetter- oder Verkehrsmeldungen hört, tut dies weitgehend über die digitale Radio-Sendetechnologie DAB+ oder über Internet (IP). Immer weniger UKW-Empfangsgeräte sind in der Schweiz noch in Gebrauch. Aus diesem Grund schaltet die SRG die UKW-Antennen per 31. Dezember 2024 ab.

 

Vor rund zehn Jahren haben das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), die Privatradios und die SRG in enger Zusammenarbeit mit der Planung der Migration von UKW auf DAB+ begonnen. Die damalige Prognose, dass DAB+ zum neuen Radiostandard wird, hat sich bestätigt: die verbleibende reine UKW-Nutzung stagniert bei unter 10 Prozent. Seit 2020 besteht für die Branche keine Verpflichtung mehr, Radio über diese Technologie zu verbreiten, die Aufrechterhaltung von drei parallelen Sendetechnologien ist teuer. Daher hat der Verwaltungsrat der SRG entschieden, die Verbreitung der SRG-Radioprogramme über die veralteten UKW-Antennen per 31. Dezember 2024 einzustellen.

 

 

Neue Investitionen in UKW-Technologie unverhältnismässig

 

Für die SRG sind Unterhalt und Erneuerung von UKW-Sendeanlagen teuer und daher unverhältnismässig. Angesichts der angespannten finanziellen Situation der SRG wegen rückläufiger Werbeeinnahmen und der Teuerung sind weitere Investitionen in eine veraltete Verbreitungstechnologie nicht mehr vertretbar. Mit DAB+ und Internet (IP) existieren zwei digitale Empfangsmöglichkeiten, die eine bessere Tonqualität und grössere Programmauswahl bieten, energie- und kosteneffizienter sind und Zusatzinformationen in Text und Bild mitliefern.

 

Um DAB+ empfangen zu können, benötigt man ein entsprechendes Gerät oder einen Adapter. Seit einigen Jahren werden Neuwagen serienmässig mit digitaler Technologie ausgestattet. Zudem wird das Bundesamt für Strassen (ASTRA) bis Ende Jahr alle Tunnel des Nationalstrassennetzes für den Digitalradio-Empfang ausbauen und die UKW-Antennen ebenfalls abschalten.

 

Die betroffenen Hörer:innen werden ab Herbst 2024 mit Kommunikationsmassnahmen auf die UKW-Abschaltung vorbereitet.